Romeo

Fellnasen im Glück, Glücksfelle 2023


Romeo hat seine Menschen gefunden.

Romeo hatte das große Glück und durfte Ende Mai in eine liebe Pflegefamilie reisen. Die Vielzahl der neuen Reize war sehr beeindruckend für ihn und er suchte gleich Halt und Schutz bei seinen Menschen. Die Kinder der Familie liebt er und schon gleich nach der Ankunft krabbelte er schutzsuchend auf deren Schoß. Es fällt Romeo noch schwer, zur Ruhe zu kommen und er setzt alles dran, gesehen zu werden. Hat er dennoch keinen Erfolg und bekommt keine Aufmerksamkeit, legt er sich auf seinen Platz und döst. Draußen ist noch alles sehr spannend, aber Romeo schafft es dennoch, sich auf kleinen Runden zu lösen. Wenn es nicht zu aufregend ist, genießt er es, an langer Leine durchs Gras zu sausen. Man sieht, dass er ein kleiner Windfang ist, um so mehr, wenn er erst mal seine Unsicherheiten abgelegt hat. Im Haus benimmt sich Romeo artig, verfolgt sein Pflegefrauchen aber auf Schritt und Tritt und bettelt immer darum, auf den Arm oder den Schoss genommen zu werden. Körperliche Nähe ist ihm sehr wichtig und Kuscheln das Schönste. Wenn man auf Romeo zu geht oder nach ihm greift, reagiert er noch unsicher und weicht zurück. Findet er die gewünschte Aufmerksamkeit nicht bei seiner Bezugsperson, orientiert er sich zum Rüden der Pflegestelle und fordert dessen Aufmerksamkeit. Wenn er zu sehr nervt, bekommt er eine Absage und legt sich dann dösen in die Nähe seines Hunde Kumpels.

Update: Ende Juni   Romeo hat sich weiter gut entwickelt. Er läuft mittlerweile sehr gut an der Leine und genießt die Spaziergänge. Fremde Hunde findet er anfangs noch etwas unheimlich, ist der Kontakt erst einmal hergestellt, ist das Eis gebrochen und er möchte spielen. Romeo ist stubenrein und benimmt sich im Haus artig. Welpentypisch kann er natürlich alles gebrauchen, was irgendwo vergessen wurde, seien es Socken oder andere Dinge.  Entweder findet man sie im Körbchen oder zerkleinert.  Das „auf Schritt und Tritt“ verfolgen hat sich deutlich gebessert. Er weint nicht mehr, wenn sein Pflegefrauchen im Bad ist und kann auch schon stundenweise zusammen mit den vorhandenen Hunden alleine bleiben. Wenn es klingelt, schlägt Romeo an, ist ansonsten aber kein Beller. Autofahren ist noch immer nicht sein Ding, aber er erduldet es tapfer. Romeo apportiert sehr gerne, holt das Spielzeug und legt es vor seinen Menschen hin.

Wir wünschen uns für Romeo ein aktives Zuhause, gerne mit souveränem Ersthund. Romeo muss noch einiges Lernen und Kennenlernen, kleinschrittig und wohl dosiert, um ihn nicht zu überfordern. Besonders das ‚zur Ruhe kommen‘ muss weiter ausgebaut werden.

Romeo wurde im Alter von wenigen Wochen zusammen mit seinen Geschwistern und einem erwachsenen Rüden, vermutlich der Papa, ausgesetzt. Liebe Menschen entdeckten die Tiere an einer Kreuzung und riefen spät abends Ancsa an und baten um Hilfe. Alle Tierheime der Umgebung waren bei dem kalten Winter restlos überfüllt und hatten eine Aufnahme abgelehnt. Auch Ancsa und Jozsi hatten eigentlich keine Kapazitäten mehr. Es ließ ihnen aber keine Ruhe und sie grübelten, wie sie durch Zusammenlegung von einigen anderen Schützlingen einen Platz für die Findlinge schaffen konnten. Am nächsten Morgen richteten sie im Tierheim den Platz und fuhren zur besagten Kreuzung. Gott sei Dank waren alle Hunde noch dort und alle unverletzt. Vermutlich hatten sie auf die Rückkehr der Besitzer gewartet. Sie konnten mit Futter gelockt und von der Straße geholt werden, wo sie mit Sicherheit die nächsten Tage nicht überlebt hätten.

Im Tierheim waren die Welpen zunächst stark beeindruckt vom Geschehen, der Nacht ohne Schutz in eisiger Kälte, der neuen Umgebung und der starken Geräuschkulisse. Sie kuschelten sich ängstlich aneinander und waren sichtlich froh, einander zu haben. Mittlerweile sind sie aufgetaut und eine fröhliche, quirlige Rasselbande.

Romeo ist der Kleinste aus dem Wurf und ganz der Papa. Er schaut wie ein kleiner Labradormix aus. Wenn er Ancsa entdeckt, springt er aufgeregt am Gitter hoch, um auch ja gesehen zu werden. Ancsa bringt immer etwas Abwechslung in den tristen Tierheimalltag, entweder lecker Futter, Spielsachen oder sie verteilt Streicheleinheiten. Wir hoffen, dass Romeo rasch sein Herz verschenken und das Tierheim verlassen darf. Kein Welpe sollte im Tierheim aufwachsen müssen, denn jeder Tag ist gleich und es gibt kaum neue Eindrücke, um sich weiter zu entwickeln. Wer verliebt sich in den Kleinen und schenkt Romeo ein liebevolles und sicheres Zuhause?

 

 

 

 

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