Update 14.11.
Jojo ist nun seit sechs Wochen in seiner Pflegestelle und hat sich bereits toll entwickelt. Die ersten Tierarztbesuche hat er souverän gemeistert und auch die Behandlung und das Säubern der Ohren hat er brav toleriert. Das Autofahren bereitet Jojo keine Schwierigkeiten, solange seine Transportbox blickdicht abgedeckt ist. Dann fährt er entspannt mit und kann sogar bis zu 45 Minuten ruhig im Auto warten. Spaziergänge an der Schleppleine mit Geschirr klappen inzwischen sehr gut, natürlich in Jojos eigenem Tempo.
Auch kulinarisch hat Jojo große Fortschritte gemacht: Er frisst inzwischen Trocken- und Nassfutter, BARF, sowie getrocknete Lunge und Pansen. Trockenfutter nutzt sein Pflegefrauchen außerdem als Leckerchen oder für kleine Futtersuchspiele im Garten, die ihm viel Freude bereiten.
Bestimmte Situationen wie Dämmerung, Licht und Schatten sind für ihn weiterhin eine Herausforderung, doch er lernt Schritt für Schritt, damit umzugehen. Besonders schön ist, dass Jojo seine Bezugsperson inzwischen jeden Tag freudig mit einem Wedeln begrüßt und beginnt, zuverlässig auf seinen Namen zu reagieren.
Wenn Jojo unheimliche Geräusche im Garten hört, sucht er Sicherheit im Haus oder die Nähe zu seiner Bezugsperson zurück.
Jojo zeigt sich als vorsichtiger, aber neugieriger und freundlicher Hund, der Vertrauen fasst und mit jedem Tag mehr von seiner liebenswerten Persönlichkeit zeigt.
Jojo der sein ganzes bisheriges Leben im Tierheim verbringen musste, hatte das große Glück und durfte am 4.10. in eine liebe Pflegefamilie reisen. Nun entdeckt er Schritt für Schritt das Leben in einem Zuhause – mit Neugier, aber auch mit Vorsicht und in seinem eigenen Tempo. Vom ersten Tag an war Jojo stubenrein. Geräusche, Gerüche, Abläufe – alles ist neu für Jojo. Vieles ist noch unheimlich und wird erst einmal ausgiebig beobachtet. Das Durchschreiten einer Glastüre stellte eine erste große Hürde da, doch Jojo hat es in seinem Tempo gemeistert und sich nach 20 Minuten überwundern, ins Haus zu folgen. Hier hilft kein Ziehen oder Überreden, dann blockiert Jojo, stemmt die Pfoten in den Boden und geht keinen Zentimeter vorwärt. Die Hündin der Pflegestelle ist für Jojo eine wichtige Stütze. An ihr kann er sich orientieren, ihr Verhalten kopieren und an seinen Erfolgen wachsen. Gemeinsam im Garten schnuppern und beobachten – das ist ganz nach Jojos Geschmack.
Noch hat Jojo nicht alle Räume im Haus für sich entdeckt, kein Wunder, wenn man den Sprung vom winzigen Zwinger in ein Haus mit vielen Räumen bedenkt. Die Treppe in den Garten, in den ersten Tagen ein für ihn unüberwindbares Hindernis, läuft Jojo inzwischen hoch und runter – ein kleiner großer Schritt! Inzwischen läuft Jojo schon kurze Strecken außerhalb des Grundstücks, in reizarmer Umgebung und mit ganz viel Nasenarbeit. Nach diesen Erkundungstouren gibt es für Jojo nur eins – ausruhen und verarbeiten. Im Haus ist Jojo mittlerweile sehr entspannt und kommt gut zur Ruhe.
Menschen findet Jojo erst einmal unheimlich. Auch gegenüber Pflegefrauchen ist er eher abwartend, vielleicht befürchtend, etwas falsch zu machen. Behutsam sucht er die Nähe, nimmt sanft Leckerchen und zeigt mittlerweile ein Wedeln am Morgen. Bei der morgendlichen Runde durch den Garten folgt er ihr.
Jojo ist ein vorsichtiger, etwas unsicherer Hund, der geduldige Menschen sucht. Menschen, die ihm Sicherheit, Struktur und liebevolle Führung geben. Menschen, die ihm Zeit lassen, Vertrauen zu fassen und die Welt in seinem Tempo zu entdecken.
Wer Jojo durchs Leben begleiten möchte, wird sehen, wie aus zaghaften Schritten irgendwann ein selbstbewusster Pfotenabdruck wird – und wie schön es ist, einem Hund das Leben zu zeigen.
Wir wünschen uns für Jojo ein ruhiges Zuhause in einer reizarmen Umgebung, gerne mit sicher eingezäunten Garten. Kinder sollten nicht im neuen Zuhause sein, da dies einfach zu turbulent für Jojo wäre.
Wir haben Jojo bei unserem Besuch Ende Oktober 23 kennengelernt.
Jojo hatte das Pech und musste seine gesamte Welpen und Junghundzeit im Tierheim verbringen. Warum? Vielleicht war er dunkel ist? Jojo ist ein schüchterner Hundebub, der bisher nur einige wenige Menschen hat kennenlernen können. Neue Situationen verunsichern ihn sichtlich und wenn eine Bezugsperson in der Nähe ist, sucht er bei ihr Anlehnung. Beim Fotoshooting war er anfangs sehr angespannt und regelrecht erstarrt. Die Leine um den Hals fand er ganz gruselig und an Laufen war für ihn gar nicht zu denken.
Als die Leine ab war, lief Jojo herum und beäugte die Fremde, die komische Geräusche machte, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Auch die Spielsachen fand er ganz interessant, konnte sich aber nicht recht darauf ein lassen, zu aufregend war die Gesamtsituation.
Jojo teilt sich den Zwinger mit der Jolie und Paul und die Rüden spielen zum Teil recht wild miteinander.
Jojo kennt so gut wie gar nichts und muss ganz viel nachholen. Er braucht geduldige und einfühlsame Menschen, die ihn behutsam und wohldosiert an neue Dinge heranführen. Er braucht Zeit, Neues angemessen zu verarbeiten und darf nicht mit Reizen überflutet werden, denn nach überfordert kommt doof. Seine Menschen sollten keinerlei Erwartungen an Jojo stellen und damit umgehen können, wenn er die ersten Monate verunsichert ist, Angst vor Berührungen hat oder sich verkriecht. Vertrauen muss wachsen und je weniger Druck er verspürt, desto eher wird es gelingen.
Spaziergänge werden in der ersten Zeit vermutlich gar nicht möglich sein und daher suchen wir ein Zuhause mit einem großen, sicher eingezäunten Garten, in dem Jojo sich auch die ersten Monate lösen darf.
Ein souveräner Ersthund, an den Jojo sich orientieren kann, wäre sicher eine große Hilfe beim Start ins neue Leben.
Jojo wurde negativ auf Herzwurm, Ehrlichiose, Anaplasmose und Borreliose getestet.
Der kleine Jojo wurde in einer Tötungsstation in Ungarn geboren und musste, auf Anweisung des Veterinäramtes Gyula, seine ersten zwei Lebensmonate dort verbringen. Zwei Tage bevor die Quarantänezeit seiner Mama abgelaufen wäre, schenkte sie Jojo und seiner Schwester Yogi das Leben.
Wir machten uns kaum Hoffnung, dass die Welpen die Wochen in der Tötungsstation überleben würden, denn immer wieder sterben dort Hunde an Infektionskrankheiten. Aber Jojo ist ein Kämpfer und Dank der liebevollen Fürsorge seiner Mutter hat er überlebt.
Jojo zeigt sich gegenüber seinen Bezugspersonen offen und freundlich, aber neue Dinge, andere Menschen oder ein Handy in der Hand verunsichern ihn schnell.












