Bei unserem Besuch im Tierheim im November 2025 haben wir Pepper und seine Brüder kennengelernt – eine lebhafte Rasselbande, die uns sofort zum Lachen gebracht hat. Im Zwinger standen alle auf den Hinterbeinen am Gitter, buhlten um Aufmerksamkeit und wollten unbedingt gesehen und gestreichelt werden. Streicheleinheiten und Leckerchen wurden dankbar angenommen – und jeder versuchte für sich den besten Platz zu behaupten.

Bei seinem ersten Freilauf zeigte sich Pepper sichtlich beeindruckt. Alles war neu: Gras unter den Füßen, die vielen unbekannten Gerüche und das laute Gebell der anderen Hunde. Zum Glück hatte er seine Brüder an seiner Seite, die ihm Sicherheit gaben und ihm halfen, sich langsam zu öffnen.Trotz seiner anfänglichen Unsicherheit suchte Pepper den Kontakt zu uns Besuchern. Die quietschenden Spielsachen waren ihm zwar nicht ganz geheuer, doch seine Neugier war stärker. Als sein Bruder Coby ein Spielzeug ergatterte und damit davonlief, setzte Pepper begeistert nach – und schon war ein fröhliches Spiel im Gange.

Pepper ist ein sensibler Junghund, der klare Strukturen und liebevolle Führung braucht, um sich sicher orientieren zu können. Er sucht Menschen, die ihm mit Geduld und Einfühlungsvermögen begegnen – idealerweise mit Hundeerfahrung oder zumindest mit der Bereitschaft, sich auf einen feinfühligen Charakter einzulassen. Mit Ruhe, Verständnis und einem sicheren Umfeld wird Pepper Schritt für Schritt sein neues Leben kennenlernen. Wir wünschen uns für Pepper ein Zuhause in einer ruhigen Wohnlage, idealerweise mit eingezäunten Garten, in dem er sich in der ersten Zeit, wenn alles noch so unheimlich ist, auch lösen darf. Ein vorhandener, souveräner Hundekumpel könnte ihm die Eingewöhnung erleichtern.

Pepper kam in einem verlassenen Haus in Ungarn zur Welt, das Lager zwischen Müll und Unrat. Tierfreunde hatten eine trächtige Hündin beobachtet, die sich in der Ruine versteckte und informierten Ancsa. Sie fand Anya, eine ängstliche und scheue Hündin, die 11 Welpen das Leben geschenkt hatte. Da Anya sich anfangs nicht berühren ließ, versorgte Ancsa sie zunächst mit Futter und Wasser, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Nach wenigen Tagen gelang es ihr, das Muttertier zu sichern und gemeinsam mit ihren Welpen im Tierheim unterzubringen.

Anya zeigte sich als überaus fürsorgliche Mutter und kümmerte sich rührend um ihren Nachwuchs. Von Anfang an händelte Ancsa die Welpen, berührte sie, nahm sie hoch und sprach liebevoll mit ihnen, um sie an Menschen zu gewöhnen.

Pepper hat sich in den letzten Monaten wunderbar entwickelt und ist heute ein lebhafter, neugieriger und verspielter Welpe. Ausgelassen tollt er mit seinen Geschwistern durch den kleinen Zwinger, er wird gebalgt, gekuschelt und um Spielzeug gekämpft. Sobald er und seine Geschwister Ancsa sehen, springen die Kleinen vor Freude durcheinander, sodass man sie kaum voneinander unterscheiden kann. Ancsa bringt stets eine kleine Freude mit: Futter, Spielzeug oder Streicheleinheiten. Jeder Welpe versucht, einen guten Platz zu ergattern und die Aufmerksamkeit von Ancsa zu erregen. Auch wenn Ancsa lediglich zum Zwingerreinigen kommt, bedeutet das für Pepper eine willkommene Abwechslung im tristen Tierheimalltag. Der Wischmopp wird spielerisch attackiert, am Hosenbein gezogen oder mit kleinen Sprüngen versucht, Ancsas Aufmerksamkeit zu bekommen.

Bisher kennt Pepper nur das Leben im Zwinger – einige wenige Menschen und kaum Umweltreize. In seinem neuen Zuhause wird vieles zunächst neu und fremd für ihn sein. Daher ist es wichtig, ihn langsam und behutsam an neue Eindrücke zu gewöhnen, um ihn nicht zu überfordern. Seine neuen Menschen sollten Hundeerfahrung mitbringen, ihn souverän führen und ihm Sicherheit geben. Ein ruhiges Wohnumfeld mit einem Garten, in dem sich Pepper anfangs lösen darf, wäre ideal. Ein souveräner Ersthund, an dem er sich orientieren kann, würde ihm die Eingewöhnung sicher erleichtern.

Als Malinois-Mix bringt Pepper vermutlich alles mit, was einen klugen, aktiven und lernfreudigen Hund ausmacht. Er braucht erfahrene Menschen, die Freude daran haben, ihn körperlich und geistig zu fördern – mit Ruhe, Geduld, klarer Struktur und ganz viel Freude.