Baja

Fellnasen im Glück, Glücksfelle 2023

Baja hat ihre Menschen gefunden.

Baja hatte das große Glück und durfte Anfang August auf eine Pflegestelle nach Lindlar reisen. Hier ein erster Bericht von ihrem Pflegefrauchen:

„Für Baja begann am 05.08. mit dem Plumps aus der Autobox ein ganz neues Leben! Erst wollte sie nicht aussteigen, nö, war doch gemütlich da drin! Aber dann, draußen, da gab’s viel zu sehen und zu schnuppern! Und so viele Hände, die Leckereien hatten und kraulten!  Völlig neu ist einfach alles: eine Tür, durch die man gehen muss, ein enger Flur, Törchen, Laminat, der Klickgeräusche macht, wenn man darüber läuft, und und und … aber hey: ein tolles Körbchen! Spielsachen! Ein Wassernapf und leckeres Futter!! Und alles riecht so spannend und neu, aber sie erkundete unser Haus (das Erdgeschoss), sowie den Garten ruhig und interessiert, probierte meine Kräuter und andere Blumen unter meinen Argusaugen, damit sie ja nichts giftiges erwischt, nahm schnuppernd durch den Zaun Kontakt zu Nachbars Hündin und Kater auf und untersuchte alle Möbelstücke und Dekoartikel, die ich noch nicht entfernt hatte aufs genaueste.

Direkt von Anfang an konnte man merken, dass Baja gerne stubenrein sein möchte. Wenn ein Missgeschick passiert, dann nur, weil sie es noch nicht raus hat, früh genug anzuzeigen. Dies passiert nun – nach einer Woche – aber nur noch nachts. Pipi macht sie ausschließlich im Garten, manchmal sogar auf Ansage (Pee) und auch schon zweimal mittlerweile auf Spaziergängen. Baja ist in allem sehr vorsichtig, aber nicht ängstlich, nur abwartend, manchmal unentschlossen, aber dennoch neugierig. Sie ist sanft und arglos, lässt sich überall problemlos anfassen und lernt sehr schnell. Sie hat sofort Vertrauen gefasst und lässt sich daher auch von mir und meiner Tochter Fiona in den verschiedensten Situationen halten und führen, so auch an LKWs vorbei, durch enge Stellen, an Mülltonnen, Hochdruckreinigern vorbei, am Rand des aktiven Steinbruchs entlang usw. Pferde, Esel, kleine und große Kinder sind interessant, aber kein Problem, andere Hunde werden mit Begeisterung zum Spielen aufgefordert, allerdings wird sie schüchtern, wenn mehrere große Hunde bereits toben. Wir suchen viel Kontakt zu anderen Hunden, so dass sie ihre Grenzen kennen lernt.

Seit zwei Tagen etwa merkt man, dass Baja sich deutlich heimischer fühlt, denn sie ist der Meinung, dass alle Gegenstände im Haus und im Garten selbstverständlich ihr gehören und sie sie nach eigenem Ermessen entführen darf … sie taut auf und ist gut beschäftigt und wir mit ihr. Ganz normales Junghundverhalten also. Auch bekommt sie ihre Tobeminuten, in denen irgendetwas zerkaut werden muss oder hin – und her gesaust wird, sie braucht definitiv auf lange Sicht einen großen Garten oder die tägliche Möglichkeit, einen großen Auslauf zu nutzen. Dazwischen ist sie völlig entspannt und gechillt und liebt es überall einfach nur rumzuliegen, auch gerne mittlerweile auf oder zu meinen Füßen.

Wir üben mit Baja bereits fleißig das ordentliche Gehen an der Leine ohne Gezerre, da sie bereits jetzt eine enorme Kraft hat, dazu haben wir eine Schleppleine als Sicherungsleine am Körper befestigt und arbeiten hauptsächlich mit einer Führleine und mit der Stimme, was sehr gut klappt. Die Sicherungsleine ist vermutlich kaum mehr nötig, aber noch gehen wir lieber auf Nummer sicher. Sobald Baja die nötige Kondition hat und etwas an Körpermasse und Muskeln aufgebaut hat, wird sie sicher gerne auch ausdauernd laufen, sei es am Fahrrad oder beim Joggen, wir werden unsere Touren im Rahmen von Wanderungen langsam ausdehnen.“

Gerne kann Baja nach Absprache auf ihrer Pflegestelle besucht werden.

Baja und ihre 6 Geschwister wurden in Ungarn in einem Privattierheim in Gyula geboren. Ihre Mutter stromerte in einem Dorf umher und wurde von Ancsa und Joszi gesichert.  Da die Hündin gechipt und registriert war, konnte der Besitzer rasch ermittelt werden. Leider war er telefonisch nicht erreichbar und auf den Brief, den Ancsa schrieb, kam nie eine Rückmeldung. Es handelt sich um einen Malamute Züchter, besser gesagt, um einen Vermehrer.  Die Hündin selbst war bei Aufnahme in einem sehr schlechten Zustand. Sie war voller Flöhe, hatte kahle Stellen und war sehr abgemagert. Sie nahm dankbar das angebotene Futter an und brachte 10 Tage nach der Aufnahme ihre Welpen zur Welt.

Baja wuchs, liebevoll von ihrer Mama umsorgt, auf und hat sich prächtig entwickelt. Gott sei Dank blieben sie und ihre Geschwister von Infektionen verschont. Sie wurde bereits mehrfach entwurmt und hat die erste Impfung erhalten. Fröhlich und ausgelassen tobt die Rasselbande durch den Zwinger und es fällt schwer, die Welpen in Bewegung auseinander zu halten.  Leider ist der Zwinger sehr klein und es fehlt an Abwechslung und Außenreizen. Da Baja im Tierheim kaum etwas kennenlernen kann, muss sie im neuen Zuhause behutsam an neue Dinge herangeführt und souverän durch ängstigende Situationen geleitet werden. Im Tierheim arbeiten nur wenige Menschen und um das Infektionsrisiko zu senken, hat Ancsa sich in den ersten Wochen ausschließlich um die Hundefamilie gekümmert. Es kaum Außenreize, das Leben in einem Haus ist ihr fremd und all die für uns alltäglichen Geräusche werden Baja unheimlich sein. Ein vorhandener, selbstbewusster Hundekumpel wäre sehr  hilfreich bei der Eingewöhnung. Das neue Zuhause sollte eher ländlich gelegen sein und über einen sicher eingezäunten Garten verfügen, in dem die Kleine sausen und sich in den ersten aufregenden Wochen lösen kann.

Wir suchen für Baja ein aktives Zuhause mit hundeerfahrenen, einfühlsamen Menschen, die die Bedürfnissen eines Schlittenhundes kennen und nachkommen. Malamute sind sehr freundliche Hunde, die aber klare Erziehung und eine Aufgabe brauchen. Sie müssen entsprechend ihrer Lauffreude ausgelastet werden, beispielsweise mit Canicross, Bikejöring oder Zughundsport.

 

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