Emily hat ihre Menschen gefunden.
Emily hatte das groĂe GlĂŒck und durfte auf eine Pflegestelle reisen. Hier zeigt die SĂŒĂe sich sehr offen und sucht den Kontakt zu ihren Menschen. Sie genieĂt ihr neues Leben, das Leben in einem Haus und die Geborgenheit. Kuscheln mit Pflegemama und Papa ist einfach toll und Leckereien verdienen macht auch SpaĂ. Mit den vorhandenen Hunden versteht Emily sich sehr gut. Auch wenn sie gerne mit Ihnen toben wĂŒrde, verhĂ€lt sie sich den Senioren gegenĂŒber respektvoll. So saust sie hĂ€ufig alleine umher, wirft ihre Beute in die Luft und hofft, dass sich vielleicht doch jemand ihrem Spiel anschlieĂt. DrauĂen ist noch alles neu und vieles unheimlich. Emily ist bis auf gelegentliche Ausrutscher stubenrein, allerdings gelingt es ihr momentan nur, sich im Garten zu lösen. Auf den kurzen LernspaziergĂ€ngen ist sie noch zu angespannt und vergisst ihre BedĂŒrfnisse. Bei der Heimkehr saust sie rasch in den Garten, um sich zu erleichtern. Emily muss noch vieles kennenlernen, behutsam und wohldosiert, um sie nicht mit Reizen zu ĂŒberfordern. Sie lernt tĂ€glich dazu und darf nach Absprache gerne auf ihrer Pflegestelle besucht werden.
Wir durften Emily und ihre Geschwister bei unserem Besuch in Ungarn auf ihrer Pflegestelle besuchen. Umgeben von ihren Geschwistern ist Emily offen und mutig und bemĂŒht, von uns Besuchern gesehen zu werden. Es war ein wildes Gerangel um die Position am Zaun, aber bei gleich fĂŒnf Besuchern bekam jeder Streicheleinheiten ab. Als wir Emily fĂŒr die Fotos aus dem Kennel nahmen, war sie schon ziemlich schĂŒchtern, so ganz ohne ihre Geschwister. Sie blieb auch brav sitzen und traute sich zunĂ€chst nicht, sich zu bewegen. Fremde Menschen die komische GerĂ€usche machten war schon etwas gruselig. Am Ende nutzte sie aber doch die Gelegenheit eine kleine Runde durch den Garten zu drehen. Besonderen SpaĂ hatte sie daran, ihre Geschwister zu foppen, die ja auf der anderen Seite des Zaunes warteten. Im neuen Zuhause wird erst mal vieles unheimlich sein. Daher braucht Emily Menschen, die ihr die nötige Zeit geben und ihr souverĂ€n durch Ă€ngstigende Situationen helfen. Ein Hundefreund, an dem sie sich orientieren kann, wĂŒrde ihr die Eingewöhnung sicherlich erleichtern.
Die kleine Emily ist einer von 22 Hunden, die vom Amt in einer Stadt in Ungarn beschlagnahmt und in die Tötungsstation gebracht wurde. Zusammen mit ihren 6 Geschwistern musstes die kleine HĂŒndin drei Wochen unter schlimmen Bedingungen ausharren, ehe sie von Ancsa gerettet wurde. Alle Welpen waren extrem verwurmt und mangelernĂ€hrt. Ein Wunder, dass sie den Aufenthalt in der Station ĂŒberlebt haben, denn nicht selten gehen dort Staupe und Parvovirose um.
Emily und ihre Geschwister wurden von Ancsa auf eine Pflegestelle in Gyula gebracht, wo sie zwar in einem Zwinger leben, aber Familienanschluss haben.
Emily hat sich gut entwickelt. Nach der wiederholten Entwurmung hat sie auch schon etwas an Gewicht zugelegt. Fröhlich tollt sie mit ihren Geschwistern im Zwinger herum. Alles Neue ist interessant und wird genauestens untersucht. Leider sind der Neugierde Grenzen oder besser gesagt, Gitter gesetzt. So gibt es kaum Abwechslung und wenig Umweltreize fĂŒr die kleine Emily. Wir hoffen, dass die Kleine rasch ein Herz fĂŒr sich gewinnen und die GitterstĂ€be hinter sich lassen kann. Emily muss in ihrem neuen Zuhause noch ganz viel lernen und kennenlernen und braucht einen souverĂ€nen Menschen, der ihr bei diesem Abenteuer zur Seite steht.