Wir haben Jack bei unserem Besuch Mitte November 22 kennengelernt. Er zeigte sich uns Fremden gegenüber freundlich, neugierig und zur Kontaktaufnahme bereit. Im Verhalten war er ruhig, nicht aufdringlich oder distanzlos. Streicheleinheiten fand er super und forderte Zugaben. Im Zwinger wedelte er vor Freude, wenn wir zu ihm kamen, nahm Leckerchen dankbar an. Die Asymetrie aufgrund der Muskelatrophie des Kopfes ist beim ersten Anblick schon erschreckend und man mag sich gar nicht vorstellen, was ihm widerfahren ist. Jack ist aber nicht berührungsempfindlich oder scheu und genießt jede Liebkosung.
Geschichte: Jack wurde von Ancsa und Jószi im Februar aus einer Tötung aufgenommen, die weit vom Tierheim entfernt ist. Jacks Geschichte ging in Ungarn durch die sozialen Medien. Er hatte eine, wie sich später herausstellte alte, Schädel – und Augenverletzung. Sein Kopf schien deformiert und obwohl sich alle die Frage stellen, ob der arme Kerl Schmerzen habe, fühlte sich keine ortsansässigen Tierschutzorganisationen zuständig, ihn anständig untersuchen und entsprechend behandeln zu lassen. Ancsa ging seine Geschichte so nahe, dass sie nachts nicht mehr schlafen konnte und so sagte sie zu, Jack zu helfen.
Als Ancsa und Jozsi ihn abholten, stellte Ancsa fest, dass er schon länger als angegeben, nämlich monatelang, in der Station ausharrte. Trotzdem wurde Jack in eine Pension nach Budapest gebracht, um ihn ein paar Tage später in einer Klinik vorzustellen.
In der Klinik wurde festgestellt, dass Jack zum Glück keine Schmerzen mehr hatte und auch kein operativer Eingriff nötig bzw. möglich war. Jack hatte wohl vor Monaten ein schweres Schädeltrauma erlitten, vermutlich bei einem Autounfall. Dabei wurde der Schädelknochen, das linke Auge und die umgebende Muskulatur verletzt. Das Auge ist vermutlich ausgelaufen und nun verkleinert, ein Muskel am Schädel ist völlig atrophiert, was die „asymmetrische“ Form des Schädels erklärt, die Schädelknochen selbst sind nicht verschoben.
Da das Tierheim überfüllt war, blieb Jack noch einige Wochen in der Pension, wo mit ihm trainiert wurde. Jetzt ist er bei Ancsa und Jozsi und wir hoffen, dass er trotz seines nicht perfekten Aussehens ein Herz für sich gewinnen kann.
Jack zeigt sich Menschen gegenüber sehr offen und freundlich. Er muss noch lernen, dass man nicht jeden Menschen ungestüm begrüßen darf.
Für andere Hunde interessiert Jack sich nicht, wenn er an der Leine ist. Im Freilauf war er bisher alleine, weshalb wir noch nicht sicher was zur Verträglichkeit sagen können. Ancsa wird aber nun sehen, dass er einen Hundekumpel bekommt.
Vom Aussehen erinnert Jack an einen Border Terrier, allerdings in XL.