Mara hat ihre Menschen gefunden.
Mara hatte das große Glück und durfte auf eine Pflegestelle nach 50825 Köln reisen.
Hier zeigte Mara sich bereits in den ersten Tagen von ihrer besten Seite und fast könnte man meinen, sie hätte schon einmal in einem Haus gelebt. Nach den Strapazen der letzten Wochen fand Mara es nur angemessen, die Couch für sich zu erobern. Mara versteht sich gut mit den anderen Hunden und kommuniziert klar und sauber. Sie orientiert sich an ihnen und ihre anfängliche Scheu durch Türen zu laufen, hat sich rasch gebessert, indem sie einfach hinter den anderen herläuft.
Mara genießt die Möglichkeiten sich frei zu bewegen und liebt ausgiebiges Wälzen auf der Wiese.
An der Leine läuft die hübsche Hündin sehr freudig und ohne zu Ziehen mit und scheint all die neuen Reize in sich aufzusaugen.
Fremden Menschen gegenüber verhält Mara sich anfänglich etwas schüchtern, taut aber schnell auf. Leckerchen sind eine große Hilfe, sich mit ihr bekannt zu machen, denn die liebt sie sehr. Die Bereitschaft sich an den Menschen zu binden und führen zu lassen ist gegeben, sobald Vertrauen da ist.
Die Süße genießt Aufmerksamkeiten von ihren Bezugspersonen und liebt Streicheleinheiten.
Was Mara schwer zu fallen scheint, ist der Verlust von Hundefreunden (Pensionsgästen). Auch ein späteres Alleinsein sollte behutsam aufgebaut werden. Wenn Mara sich wohlfühlt, hat sie es faustdick hinter den süßen Öhrchen und testet auch mal Grenzen aus, forsch, aber nicht böse. Und ehrlich, wer kann so einer Boxerschnute schon widerstehen und sich ein Lächeln verkneifen?
Mara wurde im Juni 23 von Ancsa als Notfall aufgenommen.
Ein Tierarzt hatte sie informiert, dass er eine trächtige Boxerhündin (Fundtier) in der Praxis habe, der es sehr schlecht ginge und die in die Tötung gebracht werden müsse, wenn sich kein Platz für sie fände. Ancsa fuhr zur Praxis und war entsetzt über den Gesundheitszustand der Hündin.
Mara wurde gründlich untersucht. Sie hatte eine Blutarmut, wurde positiv auf Herzwurm und Anaplasmose getestet und litt zudem noch unter Demodecose. Die Trächtigkeit war schon weit fortgeschritten und das Gesäuge schon angeschwollen. Der Arzt hatte Bedenken, ob Mara die Strapazen der Geburt überstehen würde, aber auch eine Operation sah er als kritisch an.
Wenige Tage später brachte Mara einen lebenden Welpen zur Welt, den sie liebevoll umsorgte. Leider wurde sie unter der Geburt so schwach, dass ein Notkaiserschnitt gemacht werden musste, um Maras Leben und das der übrigen Welpen zu retten.
In den ersten Tagen stand es kritisch um sie, aber Gott sei Dank hat Mara sich mittlerweile gut erholt.
Um Mara zu schonen und weil sie starke Medikamente nehmen musste, wurden die Welpen mit der Hand aufgezogen.
Mara zeigt sich vom ersten Tag an sehr menschenfreundlich und umgänglich. Die Versorgung der großen Op Wunde ließ sie ohne Murren über sich ergehen und schien froh, dass sich nun liebe Menschen um sie kümmern. Den Op-Body hat sie artig und ein wenig stolz getragen, welcher Boxer in Ungarn hat schon so ein tolles Shirt.
Stand Juli 23
Mara hat sich prima entwickelt. Sie ist nun richtig agil und inspiziert neugierig Hof und Garten. Auf der Pflegestelle leben noch andere Hunde, mit denen sie sich gut versteht. Allerdings neigt Mara zu Eifersucht, wenn es um Ressourcen geht, besonders um die Nähe der Bezugsperson. Nach allem was sie durchgemacht hat, wünschen wir uns für Mara einen Platz als Einzelprinzessin, wo sie einen Menschen für sich alleine hat, ansonsten als Zweithund zu einem souveränen Rüden.
Die Haut hat sich schon deutlich verbessert, auch wenn wir noch ein gutes Stück von gut entfernt sind.
Update September
Mara lebt mittlerweile im Tierheim und zeigt sich auch hier von ihrer besten Seite. Sie ist sehr freundlich und menschenbezogen und genießt jede Form der Aufmerksamkeit. Mit anderen Hunden kommt sie gut zurecht. Maras Fell ist schön nachgewachsen, kein Vergleich mehr zu den Bildern aus den ersten Monaten. Sie ist eine fröhliche, lebenslustige, mitunter alberne Hündin – typisch Boxer halt.