Wir haben Paul bei unserem Besuch in Ungarn Ende Oktober 23 kennengelernt. Paul ist ein freundlicher, aber in neuen Situationen unsicherer, zurückhaltender Junghund. Als er für ein Fotoshooting in einen ihm unbekannten Auslauf gebracht wurde, war er zunächst stark beeindruckt und seine Körperhaltung sprach Bände. Besonders die ungewohnte Leine hemmte ihn. Als Ancsa ihn losmachte, sah man sofort eine Veränderung bei Paul. Er wurde offener, bewegte sich durch den Auslauf und ließ sich zum Spielen motivieren. Schön zu sehen, wie er den Kontakt zu seinen Bezugspersonen suchte, an ihnen hochsprang und sich knuddeln ließ. Auch wir Besucher wurden nun beäugt, aber er hielt sich eher von uns fern. In der Sicherheit seines Zwingers kam er ans Gitter und ließ sich von uns Besuchern streicheln.

Paul kennt so gut wie gar nichts und muss noch ganz viele Dinge kennenlernen. Er braucht geduldige und einfühlsame Menschen, die ihn behutsam und wohldosiert an neue Dinge heranführen. Paul wird Zeit brauchen, Neues angemessen zu verarbeiten und darf nicht mit Reizen überflutet werden, denn nach überfordert kommt doof. Seine Menschen sollten keinerlei Erwartungen an den Süßen stellen und damit umgehen können, wenn er vielleicht die ersten Monate verunsichert ist, Angst vor Berührungen hat oder sich zurückzieht. Vertrauen muss wachsen und je weniger Druck er verspürt, desto eher wird Paul auftauen.

Spaziergänge werden in der ersten Zeit vermutlich gar nicht möglich sein und daher suchen wir ein Zuhause mit einem großen, sicher eingezäunten Garten, in dem Paul sich auch die ersten Monate lösen darf.

Ein souveräner Ersthund, an den er sich orientieren kann, wäre sicher eine große Hilfe beim Start ins neue Leben.

Paul und seine Geschwister wurden von Ancsa aus der überfüllten Tötung Csongrad freigekauft. Sie waren von ihrem herzlosen Besitzer dort abgegeben worden, vermutlich, wie so oft, unerwünschter Nachwuchs. Leider ist es für viele Menschen einfacher, Hundewelpen töten zu lassen, als seine Hündin zu kastrieren.

Ancsa konnte die kleine Rasselbande auf einer Pflegestelle unterbringen, wo sie zwar auch im Zwinger leben, wo es aber deutlich ruhiger zugeht, als im Tierheim. Die Pflegefamilie hat selbst zwei Hunde und Katzen.

Paulchen ist der Kleinste im Bunde und erinnert mit seinen kurzen Beinchen an einen Dackel-Pinscher Mischling.  Obwohl der Kleinste, schafft Paul es dennoch, sich gegen seine Geschwister zu behaupten. Wenn das Pflegefrauchen sich nähert, hüpft Paul ganz aufgeregt im Zwinger hin und her, denn sie bringt meist etwas tolles mit. Paul muss noch eine Menge kennenlernen und es wäre toll, wenn er das Tierheim so rasch wie möglich verlassen und in sein neues Leben starten dürfte.

Wer schenkt Paulchen sein Herz und ein Zuhause, aus dem er nie wieder fort muss?