Wolf streunte monatelang auf den Straßen umher. Woher er kam, ist nicht bekannt. Niemand der Anwohner hatte ihn zuvor gesehen, sodass wir annehmen müssen, dass er ausgesetzt worden ist. Zunächst gelang es keinem, Wolfs Vertrauen zu gewinnen und auch mit der Falle konnte er nicht gesichert werden. Im Juli dann schaffte es ein Anwohner, den Rüden mit Futter in seine Garage zu locken und einzusperren. Er informierte Ancsa und Jozsi gelang es schließlich, Wolf, so wurde er genannt, zu sichern.
In den ersten Wochen war Wolf sehr gestresst und ängstlich, kein Wunder, musste er sich monatelang alleine durchschlagen. Menschen betrachtete er als Gefahr – die einen scheuchten ihn fort, die anderen versuchten ihn zu sichern. Und mit jedem missglückten Versuch der Sicherung wurde seine Scheu und sein Misstrauen gegenüber Menschen größer.
Mit ganz viel Geduld gelang es Ancsa in den letzten Wochen und Monaten, Wolfs Mauer einzureißen und sein Vertrauen zu gewinnen. In der ganzen Zeit im Tierheim zeigte Wolf niemals aggressives Verhalten, sondern reagierte mit Rückzug.
Mittlerweile ist Wolf offener und sucht die Nähe zum Menschen. Wolf kommt heran und genießt sogar Streicheleinheiten von Ancsa und Jozsi.
Wir haben Wolf bei unserem Besuch Mitte November in Ungarn kennengelernt. Er war uns gegenüber schüchtern und zurückhaltend, nahm aber Leckerchen gerne an. Er braucht etwas Zeit, sich auf jemanden einzulassen. Das Fotoshooting fand er etwas unheimlich, die Wiese auf dem die Bilder gemacht wurden, kannte er nicht und so fühlte er sich in der Situation gleich doppelt unwohl.
Wir suchen für Wolf hundeerfahrene Menschen, die ihm die nötige Sicherheit geben und ihn souverän durch ängstigende Situationen führen. Sein neues Zuhause sollte eher ländlich gelegen sein, um ihn nicht mit Umweltreizen zu überfordern. Wer schenkt Wolf sein Herz und ein Zuhause, aus dem er nie wieder fort muss?