Ich heiße Erika Wicker, bin 60 Jahre alt, wohne in der Stadt Kecskemét, in der Mitte Ungarns. Als Archäologe arbeite ich in dem städtischen Museum und beschäftige mich in erster Linie mit der Geschichte des Karpatenbeckens im 5-8. sowie 16-17. Jahrhundert (aus dem letzteren Thema schrieb ich meine PhD-Dissertation).
Tierschutz hat mich schon lange interessiert, aber wirklich ernst wurde es 2009, als ich deutsche Tierschützer kennenlernte.
In der letzten Zeit konzentrieren wir uns in erster Linie auf das Tierheim Gyula, neben der rumänischen Grenze, wo sich Ancsa und Józsi sehr liebevoll um ihre ca 130 Hunde kümmern. Tierheime bekommen in Ungarn keine staatliche Unterstützung, leben aus Spenden. Als Buchprüferin arbeitet Ancsa rund um die Uhr, damit Józsi im Tierheim tätig sein kann, und die Hunde möglichst alles bekommen. Dabei hilft auch unser Verein mit Futter und anderen Spenden.
Ich wohne 140 km von diesem Tierheim, aber in der Welt des Internets gibts natürlich keine Entfernungen mehr. Meine Arbeit besteht in erster Linie aus Übersetzungen: Beschreibung der Hunde, Fragen aus Deutschland, Antworte aus Ungarn (und umgekehrt) – scheint einfach zu sein, aber ich bekomme täglich sehr viele e-mails, kann also sagen, daß ich mich täglich zirka 3-4 Stunden mit dem Tierschutz beschäftige. Das mache ich aber sehr gerne – es ist eine riesengroße Freude, wenn man sieht: ein armer Tierheimhund hat ein Traumzuhause, eine eigene, liebevolle Familie gefunden.
Besonders freue ich mich, wenn unsere deutschen Freunde uns besuchen kommen – ich finde es sehr wichtig, dass unsere Partner die Hunde, die Umstände und natürlich uns auch persönlich kennen.